Die Materialwahl beim Hausbau prägt die Architektur, aber auch das Raumklima, die Ökologie oder die Kosten. Im ersten Teil stellen wir Ihnen Beton, Backstein und Ziegel vor.
S eit Jahrtausenden erstellt der Mensch für sich ein Haus um ein Dach über dem Kopf zu haben. Die verwendeten Materialien, ob Holz, Stein, Lehm oder Felle und Stoffbahnen, stammten dabei oft aus der Umgebung und gaben die Bauweise vor. Mit der Globalisierung des Bauwesens sind heutzutage keine Grenzen mehr gesetzt bei der Materialauswahl. Folgend listen wir Ihnen die verschiedenen Materialmöglichkeiten auf.
weiter zu den Artikeln der Reihe:
Beton
Der Beton ist der Baustoff der Moderne, der 1950er Jahre und gehört bis heute als das weltweit meist verwendete Baumaterial. Bereits bei den Römer wurde Beton als Baumaterial geschätzt wie die rund 1'900 Jahre alte Kuppel des Pantheons in Rom immer noch eindrücklich beweist. Das Gemisch aus Zement, Kies und Wasser mit eingelegtem Stahl wird bei zwei drittel aller Bauten verwendet.
Vorteile:
- Vielfältige Muster und Oberflächen durch unterschiedlichen Schalungsarten, Oberflächenbehandlungen wie schleifen oder polieren, Einfärben mit Pigmenten
- sehr guter Schallschutz und sommerlichen Wärmeschutz
- statisch tragendes Material erlaubt freie Formengestaltung
- nicht brennbar
- kann rezykliert werden
Nachteile:
- schlechte Wärmedämmfähigkeit
- geringe Aufnahme von Feuchtigkeit für Regulierung Raumklima
- Herstellung verbraucht grosse Mengen an Energie (CO2 Emissionen) und belastet die Umwelt durch den Abbau von Bausand
Backstein und Ziegel
Der Backstein wurde schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte zum erstellen von Gebäuden verwendet. Die ältesten Ziegelfunde werden auf rund 7'500 Jahre vor Christus datiert und wurden bei Grabungen in Jericho gefunden. Aus tonhaltigem Lehm werden die Ziegelsteine geformt und in Öfen gebrannt. Je nach Temperatur des Brandes und Materialmischung entstehen nebst den Backsteinen und Ziegeln auch Klinker- oder Terrakottasteine. Heutige moderne Backsteine besitzen Hohlräume, bezeichnet als Lochziegel, die den Stein leichter machen.
Vorteile:
- günstige Bauweise
- vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten mit Sichtmauerwerk
- guter Schallschutz, kann viel Wärme speichern für sommerlichen Wärmeschutz
- neue Entwicklungen mit ausgedämmten Steinen als dämmendes Einsteinmauerwerk
- nicht brennbar, dauerhaft und druckfest
Nachteile:
- Zeitaufwendig für örtliches errichten des Mauerwerks
- Sichtmauerwerk erfordert handwerkliches Geschick
- Herstellung kann je nach Brenntemperatur grosse Mengen an Energie verbrauchen und belastet die Umwelt durch den Abbau
Quellen
- Bild Archfinder