Vom Keller bis zum Dach, ohne Dämmstoffe wird heute nicht mehr gebaut. Die wichtigsten davon im Überblick.
G enau genommen wurde schon vor Jahrtausenden die Behausungen mit Heu und Stroh gedämmt. Die modernen Isolationsstoffe kamen jedoch erst nach der Energiekrise in den 70er Jahren in den Markt. Heute sind sie der wichtigste Faktor um die Energieanforderungen beim Hausbau erfüllen zu können und damit es im Winter schön warm und im Sommer die Hitze draussen bleibt.
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Anorganisch synthetische Dämmmaterialien
Steinwolle
Das zur Gruppe der Mineralwolle gehörende Material ist der am häufigsten verwendete Dämmstoff in der Baubranche. In der Herstellung dienen reichlich natürlich vorkommende Steine wie Diabas, Basalt, Dolomit- und Kalksteine als Grundmaterial. Das Gemisch wird auf 1'500 °C erhitzt und über Düsen zerfasert. Für den Einbau auf der Baustelle werden in verschiedenen Stärken und Materialdichten Dämmmatten/-platten oder lose Flocken zum Einblasen in Hohlräume produziert. Die Steinwolle vereint diverse vorteilhafte Eigenschaften wie gute Dämmwerte, nicht brennbar, alterungsbeständig, schalldämmend und grundsätzlich nicht gesundheitsschädlich. Das Anwendungsgebiet ist daher sehr vielfältig, sowohl als Wärmedämmung bei verschiedensten Bauteilen, wie auch für Schallschutzdämmungen oder im Brandschutzbereich, allerdings ist es nicht resistent gegen Feuchtigkeit. Die leichte Verarbeitung und die einfache Herstellung des Materials widerspiegelt sich in einem günstigen Preisverhältnis. Steinwolle kann in speziellen Verwertungsanlagen recycliert werden.
Glaswolle
Das fast immer gelbe und weiche Dämmmaterial gleicht sowohl in der Verwendung wie bei den Eigenschaften der Steinwolle. Es ist im Gegensatz zwar feuchtigkeitsresistent, aber es kann wie die Steinwolle aufgrund der offenen Faserstruktur viel Wasser aufnehmen und speichern. Bei der Verarbeitung sollte eine Schutzausrüstung wie beispielsweise Handschuhe getragen werden, da die scharfkantigen Fasern Hautreizungen verursachen können. Ebenfalls liegen die Kosten für Material und Verarbeiten in derselben Preisspanne.
Anorganisch natürliche Dämmmaterialien
Schaumglas
Der aufgeschäumte Dämmstoff entsteht in der Herstellung durch die Zugabe von Kohlenstoff dem Basismaterial Glas. Durch die geschlossen porige Struktur ist das Material druckfest, wasser- und dampfdicht sowie nicht brennbar. Oft wird es aufgrund der spezifischen Eigenschaften im Aussenbereich und bei hohen Druckbelastungen eingesetzt wie beispielsweise auf Parkdecks, begrünten Flachdächer oder im Erdreich. Bei Sanierungen in Kellerräumen wird es gerne wegen seiner feuchtigkeitsresistenz als nachträgliche Bodendämmung eingebaut. Im Vergleich zu den anderen Dämmmaterialien weisst es jedoch eine geringere Wärmeleitfähigkeit, was zu höheren Dämmstärken führt um dieselben Wärmedämmwerte zu erreichen.
Blähton, Blähperlit, Naturbims
Meistens bekannt und verwendet in Pflanzenkübel wird Blähton aus Ton in einem Ofen mit Zusätzen aufgebläht und gebrannt. Die braunen Kugeln sind in unterschiedlichen Korngrössen erhältlich und werden im Bauwesen hauptsächlich als Zusatz zu wärmedämmenden Leichtbaubetonteilen verarbeitet. Kleinere Korngrössen werden als Schüttung zur Wärmedämmung von Fussböden zum Beispiel bei Holzkonstruktionen verwendet um Gewicht einzusparen. Ein weiterer Vorteil ist das keine Feuchtigkeit in den Bau eingebracht wird im Gegensatz zu klassischen Zementestrichen.
Blähperlit oder Naturbims besteht aus vulkanischem Gestein und gleicht Blähton. Es eignet sich als Füllmaterial von Hohlräumen in Wänden, Dächer, Decken oder wird als Ausgleichsschüttung für Bodenbeläge genutzt. Als Zuschlagsstoff kommt das leichte Material auch in Wärmedämmputzen vor.
Quellen
- Bild Archfinder