Die statistische Erfassung der Entwicklung der Baupreise im Hoch- und Tiefbau.
O bwohl schon in den Anfängen des 20. Jahrhunderts begonnen wurde die Preisentwicklungen in der Baubranche der Schweiz zu erfassen, wurde erst 1998 durch das Bundesamt für Statistik ein standardisiertes Verfahren eingeführt, um die Veränderungen der effektiven Marktpreise abzubilden. Der schweizerische Baupreisindex wird seit damals zweimal pro Jahr jeweils im April und im Oktober veröffentlicht.
Der Preisindex umfasst einerseits das gesamte Baugewerbe, ist aber auch in eine Hochbau- und Tiefbaukategorie unterteilt, welche wiederum verschiedene Bauwerksarten aufschlüsselt wie Neubau Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser, Bürogebäude und Lagerhallen und weitere. Nebst dem Gesamtindex über die Schweiz gibt es eine Gliederung in sieben offizielle Grossregionen wie Zürich oder dem Espace Mitteland um die regionalen Unterschiede abzudecken.
Um die halbjährlichen Preise erfassen zu können liefern rund 2000 Bauunternehmen und Planungsbüros aber auch Versicherungen und Banken zwischen 25'000 bis 30'000 Preispositionen für Leistungen in den verschiedenen Arbeitsgattungen des Bauwesens.
Baukostenermittlung und Bauabrechnung
Die Planung und Erstellung eines Bauwerks kann mitunter mehrere Jahre dauern. Bevor mit den Ausführungsarbeiten begonnen wird, gehört die Erstellung einer verbindliche Kostenermittlung in Form eines Kostenvoranschlages zur Planung dazu. Darauf sollte nebst der Angabe der Mehrwertsteuern auch die Angabe der dazugehörigen Preisbasis, des zum Erstellungszeitpunkt aktuellen Kostenindexes, nicht fehlen. Nur so können die Bauwerkskosten über mehrere Jahre verglichen und marktbedingte Kostenänderungen dargelegt werden.
Preissteigerungen 2022
Die letzten 10 Jahre waren vor einer sehr stabilen Preislage geprägt. Seit Ende 2020 ist der Markt jedoch sehr angespannt und die globale Teuerung lässt die Preise auf neue Höhen steigen. Die Veröffentlichung des aktuellen Kostenindex im April durch das Bundesamt für Statistik zeigt nun erneut einen kräftigen Sprung nach oben. Vom Oktober 2021 zu April 2022 gab es gesamtschweizerisch nun ein Plus von 4.9 %, zum Vorjahreswert sind es insgesamt sogar 7.7%. Bauwillige müssen daher mit deutlichen Mehrkosten für die gleichen Leistungen rechnen. Wer zur Zeit Offerten einholt, sollte sich auch mit den Teuerungsverrechnungsmethoden in der Baubranche vertraut machen. Weitere Informationen finden Sie dazu auch im Artikel Archfinder Tipps - Teuerungsverrechnung.
Schweizer Baupreisindex, Hochbau, Basis 2010, April 2010 bis April 2022
Quellen
- Baurpeisindex | Bundesamt für Statistik
- Bild Archfinder