Mit einer Sanierung der Gebäudehülle und der Energieerzeugung lässt sich die Energiebilanz verbessern und die Energiekosten senken.
E in beachtlicher Teil der Häuser in der Schweiz weisst ein höheres Alter auf. Mit einer energetischen Gebäudesanierung lässt sich der Energieverbrauch oft daher auch beachtlich senken.
In einer Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule der Schweiz ETH wurde vor einigen Jahren aufgezeigt, dass sich in der Schweiz ein ganzes Atomkraftwerk einsparen liesse, wenn alle Häuser nach den gesetzlichen Vorgaben gedämmt werden würden. Denn für den Betrieb und Unterhalt von Gebäuden wird rund 45% des inländischen Energieverbrauchs aufgewendet und verursacht rund einen Drittel des CO2-Ausstosses des Landes.
Obwohl ein gut unterhaltenes Haus problemlos mehrere Jahrzehnte genutzt werden kann, haben nicht alle Bestandteile des Hauses die gleiche Lebenserwartung. Während die Tragstruktur auch gut 100 Jahre hält, sollte eine Gebäudehülle beispielsweise mit einer Kompaktfassade bereits nach 25, 30 Jahren erneuert werden.
Eine energetische Sanierung verursacht nicht nur Baukosten, sondern kann langfristig auch viel Geld beim Unterhalt einsparen. Auch werden diverse Massnahmen von den Kantonen und dem Bund gefördert wie zum Beispiel über das Gebäudeprogramm (Archfinder Tipps - Das Gebäudeprogramm) oder den GEAK (Archfinder Tipps - GEAK). Und zuletzt steigern die Erneuerungen auch den Wert des Eigentums.
Bauteile und Massnahmen
Die sinnvollste Massnahme ist eine verbesserte oder überhaupt eine Wärmedämmung an der Fassade und beim Dach. Mehr als ein Drittel der Wärmeenergie geht über die Fassade und die Fenster verloren, ein weiterer Fünftel über die Dachflächen.
Das zweite wichtige Bauteil ist die Heizung und die Warmwassererzeugung. Ein Wechsel von einer Öl- oder Gasheizung zu erneuerbaren Energieträgern wie einer Wärmepumpe kann die Abhängigkeit von fossiler Energie lösen. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann der externe Energiebedarf zudem weiter gesenkt werden. Ausserdem wird schon heute in diversen Kantonen ein Mindestanteil an erneuerbaren Energieträgern vorgeschrieben der sich voraussichtlich langfristig nur erhöhen wird.
Baukosten
Die Sanierung einer kompletten Fassade mit neuer Wärmedämmung und neuen Fenster, ein neuer Dachaufbau und der Ersatz der gesamten Wärmeerzeugung kann schnell einmal die Kosten von 100'000.- CHF oder mehr veranschlagen. Im Falle einer (umfassenden) Hüllenanierung sollte zudem auch immer ein Bauspezialist beigezogen werden, da es bei den diversen Anschlüssen an bestehende Bauteile bauphysikalische Stolperfallen gibt. Folgeschäden mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung können bei ungenügenden Massnahmen durch eine unsachgemässe Detailausführung durchaus auftreten und sind mit der richtigen Planung zu verhindern
Wenn nur beschränkte Eigenmittel für eine Sanierung zur Verfügung stehen ist es auch schon nur sinnvoll zumindest die Fenster, die Kellerdecken und beispielsweise bei einem unbewohnten Estrich der Dachboden beziehungsweise das Dach wärmezudämmen. Auch schon diese verhältnismässig günstigen Massnahmen können helfen den Energieverbrauch bereits um gut einen Drittel zu senken.
Quellen
- Bundesamt für Energie - Gebäude
- Bild Archfinder