Der Holzbau befindet sich im Trend. Von Systembauhäusern zu Grossprojekte und Hochhäusern.
O bschon Holz ganz bestimmt mitunter zu den ältesten Baumaterialien zählt, können einem die heutigen konstruktiven Möglichkeiten im Holzbau zum Staunen bringen. Vor allem mit dem Einzug der Computer gestützten Planung und Verarbeitung durch CNC Maschinen, Original abgekürzt für Computerized Numerical Control, hat der Holzbau einen Sprung in die Zukunft gemacht. Durch diese Maschinen können komplexeste Formen und Werkstücke in hoher Präzision gefertigt werden. Damit lassen sich auch unregelmässig geschwungene Hallen wie beispielsweise das Dach des Elefantenhaus des Zürcher Zoos realisieren. Die an ein Blätterdach erinnernde Dachschale, vom Architekturbüro Markus Schietsch, wurde aus rund 600 individuell zugeschnittenen Dreischichtplatten zusammengefügt und überspannt eine Fläche von rund 6'800 m2 ohne eine einzige Stütze. (weitere Informationen: Elefantenhaus Zürich – Markus Schietsch Architekten)
Skelett- und Massivbauweise
Im Allgemeinen wird beim Holzbau zwischen der Massiv- und der Skelettbauweise unterschieden. Bekannt ist unter anderem der Blockbau, meist aus Gebieten in den Alpen, wo nur einfach verarbeitete Holzstämme als Ganzes übereinandergestapelt werden. Dagegen zählen unter der einer Skelettkonstruktion diverse Arten wie der Fachwerkbau, die Ständerbauweise, der Rahmenbau und diverse andere.
Seit mehreren Jahren erlebt gerade die Systembauweise, der Holzrahmenbau, einen grossen Zuwachs bei der Häusererstellung. Unter kontrollierten Bedingungen werden in einer Werkhalle ganze Wand- und Deckenelemente sowie Dächer vorgefertigt. Dazu werden einzelne Rahmensegmente erstellt, Installationen eingelegt, teilweise auch Fenster eingesetzt, die Elemente ausgedämmt und beplankt, um anschliessend auf der Baustelle innerhalb kurzer Zeit aus wenigen Elementen zusammengesetzt und aufgerichtet werden zu können. Diese Holzhäuser sind oft deutlich kostengünstiger als die Erstellung einer traditionellen Holzkonstruktion vor Ort auf einer Baustelle durch Zimmerleute.
Dachstuhl und Aufstockung
Die klassische Zimmermannsarbeit trifft man dagegen auch heute noch bei Sanierungsarbeiten an bestehenden Dachstühlen oder auch bei Aufstockungen an. Gerade beim Ausbau eines Dachgeschosses mit neuen Lukarnen müssen die Tragwerke an die neuen Ausschnitte und Öffnungen angepasst werden. Alte Dachkonstruktionen zum Beispiel in Kirchen zeugen auch heute noch von einer beeindruckenden Handwerkskunst. Zusätzliche Ideen für mehr Wohnraum finden Sie im Artikel Archfinder Tipps - Wohnraumerweiterungen.
Brandschutz und Hochhäuser
Seit den Lockerungen in den Brandschutzanforderungen vor einigen Jahren sind nun deutlich einfachere Konstruktionen möglich. Auch sogar Hochhäuser in Holz sind in den letzten Jahren in der Planung beziehungsweise wurden einzelne wenige auch tatsächlich schon gebaut. Dabei muss ein Holzbau nicht weniger Leisten als ein gewöhnlicher Betonbau im Brandfall. Erst die jüngst angestossene Forschung hat gezeigt, dass Holzkonstruktionen zwar äusserlich verbrennen können, die verkohlte Oberfläche aber gleichzeitig eine Art Schutzschicht bildet. Holzkonstruktionen halten somit deutlich länger einem Feuer stand als ursprünglich vielfach vermutet.
Quellen
- Bild Archfinder