Preiswert, nachhaltig und im Trend, der Traum vom Haus im Mini-Format.
D er durchschnittliche Flächenverbrauch pro Person in der Schweiz steigt seit Jahrzehnten und lag in 2002 bei 46,5 m2 pro Bewohner. Gleichzeitigt sinkt die Belegungsdichte pro Wohneinheit mit der Überalterung der Gesellschaft stetig. Eine Trendwende macht sich daher bei Bauwilligen und Architekten bemerkbar.
Ein Haus im Mini-Format
Die Small House Bewegung startete ursprünglich in Amerika und findet nun immer mehr Anhänger auch in den europäischen Staaten. Die kleinen Wohnungen werden oft als Tiny Houses bezeichnet. Diese sind teils stationär, teil aber auch mobil gebaut und weisen eine Wohnfläche zwischen rund 15 bis 55 Quadratmeter Platz aus. Haus im Mini-Format soll Baukosten senken sowie die Nachhaltigkeit beim Flächen- und Materialverbrauch verbessern. Das Leben auf einem kleineren Fussabdruck soll im Alltag kostengünstiger und zugleich umweltverträglicher sein. Auch kann die Reduktion auf das Wesentliche bereichernd sein. Länder wie Japan haben seit jeher aufgrund der topografischen Gegebenheiten und der dichten Städte kleine Wohneinheiten. Dabei muss aber nicht auf Komfort verzichtet werden. Wichtig ist sich klare Vorstellungen zu machen was effektiv benötigt wird. Einige Tipps dazu können Sie auch unserem Artikel Archfinder Tipps – Bedürfnisanalyse Wohnen entnehmen.
Trotz der kleinen Gebäudeform ist grundsätzlich eine Baubewilligung notwendig. Bei mobilen Kleinhäusern können diese überall dort aufgestellt werden wo Wohnmobile oder Minivans zugelassen sind. Am besten erkundigt man sich hierbei immer zuvor bei der lokalen Gemeindeverwaltung.
Kleinwohnform
Genaugenommen wird zwischen Minihäuser und Tiny Houses, welche kleiner sind, unterschieden. In der Schweiz gibt es für Letztere die Bezeichnung der Kleinwohnform. Die Wohneinheiten haben höchstens eine Hauptnutzfläche von rund 40 Quadratmeter. Eine exakte Definition gibt es aber nicht. Die Kleinstwohnungen stehen entweder auf einzelnen Punktfundamenten oder sind auf Rädern gelagert. Alle Wohnungen müssen mit Toiletten, Wasch- und Kocheinrichtungen ausgestattet sein um auch offiziell als Hauptwohnsitz genutzt werden zu können.
Minihäuser
Minihäuser, oder teilweise auch als Single-Häuser bezeichnet, umfassen eine Fläche von rund 65 bis 105 Quadratmeter. Diese sind immer stationär gebaut und der Ausbaustandard ist oft höher. In den meisten Fällen ist die Umgebung ein integraler Bestandteil der Planung mit grosszügigen Terrassen oder Gartenanlage. Da der geschlossene Raum eingeschränkter ist, dient der Garten als Erweiterung der Wohnfläche.
Kosten
Ein wichtiger Faktor bei jedem Bauprojekt sind die Kosten. Diese hängen wie bei jedem anderen Bauwerk von der gewünschten Wohnfläche und dem Ausbaustandard ab. Minihäuser können bereits ab etwa 200'000.- CHF gebaut werden. Jedoch sind dabei unter anderem auch die Anschlusskosten für die Erschliessung des Grundstückes mit Strom, Wasser und Abwasser nicht zu vernachlässigen. Auch gelten die genau gleichen Normen und Vorschrift, zum Beispiel bezüglich Wärmedämmung, wie bei konventionellen Häusern. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist, dass ein niedriges Budget meist auch deutlich geringere Reserven umfasst. Es ist somit umso wichtiger die Kosten über den ganzen Prozess im Blick zu halten. Und zum Schluss darf nicht vergessen gehen, dass auch Tiny Houses genau gleich Unterhaltskosten haben wie Ihre grösseren Pendants.
Quellen
- Verein Kleinwohnformen Schweiz
- Bild Archfinder