Die verschiedenen möglichen Materialen um ein Steildach einzudecken im Überblick.
E in Steildach ist verschiedenen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Nebst den Dachformen, der Dachneigungen und baurechtlichen Vorschriften kann die Wahl der verschiedenen möglichen Materialien einen Unterschied in der Lebensdauer, den Kosten und der Nachhaltigkeit bewirken.
Tonziegel
Aus natürlich Ton wird in einem Tunnelofen bei Temperaturen um die 1'000 Grad Celsius während 20 Stunden Dachziegeln gebrannt. Nach diesem Vorgang erhalten diese die endgültige Farbe, Form und Festigkeit. Bei den Formen gibt es diverse Ausführungen die je nach Ortschaft oder auch Dachformen zum Einsatz kommen. Darunter befinden sich beispielsweise Pfannenziegel, Muldenziegel, Falzziegel, Hohlziegel oder Biberschwanzziegel. Je nach Form können die Dachziegel von einigen wenigen Grad bis zu 85 Grad verlegt werden. Bei sehr flachen oder steilen Dächern sind zusätzliche Befestigungsmassnahmen von Nöten damit nicht durch Winddruck die Ziegel herunterfallen. Zusätzlich gibt es drei Grundtypen, naturrote, engobierte oder glasierte Dachziegel. Beim Engobe Verfahren werden die Ziegel oberflächlich mit verschiedenen Farbtönen künstlich eingefärbt. Bei den naturroten Ziegeln selbst kommt nur die natürliche Farbe des Basismaterials Ton zum Tragen. Tonziegel können je nach Typ teilweise auch bis zu 100 Jahre genutzt werden. Durchschnittlich rechnet man mit 30-40 Jahre in der Lebensdauer.
Betonziegel
Betonziegel ähneln in vielen Bereich den Tonziegeln. Aus hochverdichtetem Spezialbetonwerden die Ziegel hergestellt. Eine Besonderheit betrifft auch die steigernde Härte, Festigkeit, Frostbeständigkeit und Bruchsicherheit mit zunehmendem Alter. Ebenfalls wie bei den Tonziegeln existieren diverse Formen und Farben. Auch bei den Dachneigungen liegen diese in ähnlichem Bereich. Bei der Lebensdauer kann mit rund 30 - 50 Jahre gerechnet werden.
Metalleindeckungen
Dacheindeckungen aus Metallen werden schon sehr lange eingesetzt. Bekannt sind vor allem die gewellten oder trapezförmigen Stahl- oder Aluminiumbleche auf Lagerhallen oder Unterstände. Flache Blechtafeln werden auch zu Blechfalzdächer verarbeitet. Bei den Materialwahl sind nebst den zuvor genannten Metallen auch Eindeckungen aus Chromstahl, Kupfer, Zink oder Titanzink möglich. Blecheindeckungen eignen sich insbesondere für flacheren Dächer, da die Wasserdichtigkeit einfacher gewährleistet werden kann. Auch ist durch die grundsätzlich einfache Verarbeitung eine sehr flexible Dachform realisierbar. Aufgrund der Beständigkeit liegt die Lebensdauer bei Aluminium beispielsweise zwischen 60 und 80 Jahre, Kupferdächer können auch schon einmal 200 Jahre halten. Aufgrund der rezyklierbarkeit können Metalldächer grundsätzlich zu 100% wieder verwendet werden.
Faserzementplatten
In der Allgemeinheit unter der Produktbezeichnung Eternit bekannt, bestehen Faserzementplatten hauptsächlich aus Zement, Kalkstein, Wasser und als Zuschlagstoff natürlich oder künstlich hergestelltes Fasermaterial. Bei den Formen gibt es Platten, Schindeln oder Wellplatten. Diese könne auch in verschiedenen Farben und Profilausprägungen verbaut werden. Als preisgünstigste Materialwahl kommt dieses Dach gerne bei einfacheren Gebäuden zum Einsatz. Im Gegensatz ist es dafür aber weder Bruchsicher noch Frost- oder Korrosionsbeständig. Bei den Dachneigungen sind je nach Konstruktion und Form Winkel von 15 bis 85 Grad möglich. Die Lebensdauer variiert dabei zwischen 30 und 50 Jahren.
Ältere Dacheindeckungen mit Eternit sind unbedingt bevor Arbeiten daran vorgenommen werden auf Asbestfasern zu untersuchen. Das bearbeiten, sägen, schneiden, etc. ist dann nur fachgerecht durchzuführen. Deutlich besser ist es das alte Eindeckmaterial vollständig zu ersetzen.
Naturstein
In einigen Teilen der Schweiz werden seit Jahrhunderten auch Natursteine als Dacheindeckung, hauptsächlich mit Natursteinschiefer, genutzt. Dieser ist wasserdicht, hitze- und frostbeständig. Nachteilig ist das hohe Gewicht, dass mit der Unterkonstruktion berücksichtigt werden muss. Nuancen in den Farbtönen sind zwar möglich, hauptsächlich vorzufinden ist ein Spektrum von grau bis anthrazit. Als vollständiges Naturprodukt ist es ökologisch unbedenklich und erreicht auch schon einmal in der Form als Dachschindeln eine Lebensdauer von 100 Jahren und mehr. Damit das Regenwasser sauber abfliessen kann sind Dachneigungen ab 22 bis 85 Grad notwendig.
Quellen
- Bild via share Archfinder