Bei jeder Baustelle gibt es Baumängel. Welche sind am häufigsten anzutreffen?
E in Haus ohne einen Baumangel gibt es nicht. Bei jedem Bauprojekt sind diverse Akteure an der Umsetzung beteiligt und es sind unzählige Schnittstellen unter den Gewerken vorhanden. Baumängel und die daraus erwachsenden Bauschäden führen oft auf einen zu grossen Zeit- und Kostendruck zurück, aber auch unsorgfältige und fehlerhafte Planung, kurzfristige Projektänderungen oder eine ungenügende Bauleitungen können zu diversen Fehler im Bauwerk führen.
Feuchtigkeit
Die wohl häufigste Schadensart betrifft Feuchtigkeitsschäden und die oft daraus folgende Schimmelbildung. Ein Problem mit Wasser und Feuchtigkeit kann an vielen Orten auftreten. In Kellerräumen bei erdberührten Bauteilen, an der Fassade bei Bauteilübergängen oder im Dachbereich. Auch in Innenräumen kann es zu Problemen mit Feuchtigkeit führen. Oft bei Badezimmer falls diese kaum gelüftet werden aber auch undichten Bauteilen oder Fugen.
Wasserschäden können teilweise sehr schwierig zu orten sein. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften von Wasser läuft dies meistens nicht nur nach unten, sondern kann auch durch die Kapillarwirkung beispielsweise Wände hochziehen. Schäden nebst Schimmelbildung sind meistens abplatzendem Verputz oder Farbschichten, aber auch sich ablösende Bodenbeläge.
Weitere Informationen zu Schimmelpilz finden Sie in unserem Beitrag Archfinder Tipps – Schimmelpilz im Haus.
Bei Balkonen und Terrassen kann auch oft liegenbleibendes Wasser teilweise zu Schäden führen. Schon in der Planung ist darauf zu achten, dass aussenliegende Plätze im Gefälle zu erstellen sind und Regenwasser abgeleitet werden kann. Bei Anschlüssen zum Gebäude wie beispielsweise Balkontüren ist auf eine genügende Aufbordung zu achten.
Rissbildungen
Risse können überall entstehen, und ein Haus ohne Risse wird es nicht geben. Dabei ist zu unterscheiden ob es sich um Risse bei Materialwechsel, Haarrisse oder um statisch relevante Risse handelt. Der grösste Teil ist auf Materialwechsel zurück zu führen. Jedes Material hat ein unterschiedliches Ausdehnungsverhalten. Es liegt an der Planung und in der Ausführung, dass Materialwechsel entsprechend getrennt werden bzw. geschnitten werden. Sehr oft zu sehen sind Haarrisse in Mauerwerk oder in Betonplatten. Diese sind in den allermeisten Fällen statisch gesehen nicht relevant, sondern resultieren aus dem Abbindeprozess des Materials.
Fugenausbildung und Materialwechsel
Ein besonderes Augenmerk ist vor allem im Aussenbereich auf das saubere Ausbilden von Materialwechsel und auf die Fugenausbildung zu legen. Anschlüsse von Fenster oder Türen auf die Fassade müssen im heutigen Baustandard Dampfdicht abgeklebt werden. Oder auch ein Übergang von einem Mauerwerk zu einem Dachstuhl ist sorgfältig abzukleben. Bei Materialwechsel wie zb. von einem Aussenverputz auf ein Fenster sind auszufugen. Diese Fugen sind periodisch zu prüfen und gegebenenfalls zu erneuern da diese nicht dauerhaft Beständig sind.
Weitere Informationen zur Gebäudeabnahme finden Sie in unserem Beitrag Archfinder Tipps – Bauabnahme und Garantieleistungen.
Quellen
- Bild Archfinder