In der Basler Gemeinde Seltisberg steht ein wenig versteckt ein ungewöhnliches Wohnhaus.
I n der hinteren Reihe zur Hauptstrasse, über eine Stichstrasse erschlossen, erhebt sich ein ungewohnt geformtes Einfamilienhaus. Kunz und Mösch Architekten haben mit ihrem 22 Meter langen und knapp 6 Meter schmalen Gebäude die ursprünglich ortstypischen und ländlichen Bebauungsformen aufgegriffen. Dies wird auch gleich zur Qualität des Entwurfs. Bereits die Ankunft überrascht mit dem überdeckten Autounterstand mit einer überdimensionierten kreisrunden Dach- und Bodenöffnung, welche eine spezielle Hauseingangssituation erschaffen. Zu dieser archaischen ländlichen Wirkung trägt auch die komplett in Sichtbeton gehaltene Gebäudehülle bei. Auch im inneren wird das klare Materialkonzept mit dem Sichtbeton weitergeführt, ergänzt von hölzernen Einbauten und Türen sowie dem Boden aus grossformatigen Eichendielen.
Im Eingangsbereich sind die 3 Geschosse über eine Treppe mit gewendelten Lauf verbunden. Im Erdgeschoss mit dem Ess- und Wohnbereich ist bis auf 1 Fensteröffnung über der Küchenzeile die ostseitige Aussenwand auf ganzer Länge geschlossen. Der Blick richtet sich durch die raumhohen Verglasungen in den Garten und die Landschaft. Im Obergeschoss mit dem Zimmer kehrt sich die Situation um. Der langgezogene Korridor besitzt ausschliesslich mehrerer Oberlichter, welche ein spannendes Licht und Schattenspiel erzeugen. Die einseitig angeordneten Zimmer mit der erlebbaren Dachfigur weisen im Gegensatz zum Erdgeschoss Fenster auf der Ostfassadenseite auf. Als Abschluss an den Korridor folgt ein grosses Schlafzimmer mit einer weiteren grossen kreisrunden Öffnung welches den Blick Richtung Nord rahmt.
Quellen
- Kunz und Mösch Architekten - Einfamilienhaus Seltisberg
- Bild Archfinder