D ass verdichten im städtischen Kontext nicht zu schlechten Wohnraum führen muss zeigt das bemerkenswerte Haus des Architekten Wolfang Zeh aus Köln. In einer Baulücke in einer denkmalgeschützten Häuserzeile aus der Gründerzeit ist ein schmales und rund 10 Meter tiefes Haus entstanden. Solche Lückenfüller sind in japanischen Städten aufgrund der mangelnden Bauflächen oft anzutreffen, in unseren Breitengraden stellen Sie aber noch ein Unikum dar. Auf insgesamt 6 Ebenen wurde eine 3-Zimmer Wohnung erstellt. Jedoch lässt sich mit den fliessenden Übergängen von offenen und geschlossenen, sowie teils geschossübergreifenden Räumen eigentlich keine klassische Zimmer-Definition ableiten. Die Treppe als wichtigstes Element der Geschossverbindung umschliesst die Raumgefässe wie in einer Schleife vom Keller bis zur Dachterrasse.
Auch die Erstellung folgte nicht dem Ablauf einer normalen Baustelle. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse konnten keine Baumaschinen aufgefahren werden. Das Haus wurde daher in Handarbeit durch die Bauarbeiter hochgezogen und zeugt von einer hohen Qualität.
Das Haus wurde für seine sehr kreative und innovative Verdichtung bereits mit mehreren Auszeichnungen belohnt.