W ie das Schweizer Radio und Fernsehen SRF auf Zahlen des Immobiliendienstleisters IAZI berichtet, steigen auch weiterhin die Preise für ein Eigenheim stark an. Insgesamt haben sich die Kosten für Einfamilienhäuser wie auch bei Eigentumswohnungen innerhalb von nur 20 Jahren nahezu verdoppelt. Damit bleibt der Traum von den eigenen 4 Wänden auch weiterhin für viele Bürgerinnen und Bürger nur ein Traum. Denn auch zukünftig werden sich sehr wahrscheinlich die Preise kaum erholen und weiter steigen.

Gründe für die zunehmend höheren Kosten sind vielfältig. Ein wichtiger Antreiber war die Finanzkriese 2007, die anschliessend über die Jahre hinweg zu rekordtiefen Hypothekarzinsen geführt hatte. Es floss sehr viel "billiges" Geld in den Markt. Dadurch stieg die Anzahl an potenziellen Käufer von Wohnungen oder Grundstücken für einen Hausbau. Die kurz darauffolgende Annahme des Raumplanungsgesetz im Jahr 2013 verschärfte zusätzlich die Marktlage, da kein neues Bauland mehr eingezont werden kann. Die noch freien Baulandflächen in den Gemeinden wurden so zum raren und teuren Gut. Das Bevölkerungswachstum in der Schweiz hat ebenfalls mit dazu beigetragen, dass effektiv insgesamt mehr Menschen sich für das eigene Haus interessieren. Nebenbei wurde auch das Bauen selbst nicht günstiger. Trotz neuer Techniken, Materialien oder Vorfabrikationsverfahren wie beispielsweise im Holzbau haben die Preise nicht gesenkt. Durch den Bauboom sind viele Bauunternehmer gut ausgelastet. Es wird aber nicht nur mehr in der Schweiz gebaut, sondern auch im Ausland. Durch den hohen Materialverbrauch sind auch die Rohstoff- und Materialpreise immer wieder angestiegen in den letzten Jahren, ob Stahl, Beton oder zahlreiche andere Baustoffe. Zudem befeuern auch Handelsstreits höhere Kosten, wie dieses Jahr 2021 erfolgt beim Rohstoff Holz. Die Materialpreise haben sich zeitweise um das Dreifache erhöht, da Kanada kein Holz mehr in Richtung USA geliefert hat und die Amerikaner dann grosse Bestände in Europa und Asien zusicherten.