Ein Einfamilienhaus wiegt je nach Bauweise zwischen 200 bis 300 Tonnen.
E in gutes Fundament ist daher erforderlich um die Lasten möglichst gleichmässig auf das Erdreich zu übertragen. Die Bemessung der Fundamente und deren Ausbildung berechnet in den allermeisten Fällen ein Bauingenieur. Mit dem Fundament soll verhindert werden, dass sich ein Gebäude unregelmässig beziehungsweise ungleichmässig absenkt. Im harmloseren Fall bilden sich nur Risse, im schlimmsten Fall kann ein Haus aber auch Absenken, der Boden im Gelände Wegbrechen oder sogar in sich zusammenstürzen. Auch Schäden durch Frost und Feuchtigkeit sind bei der falschen Planung eines Fundaments möglich.
Untergrund
Im Allgemeinen wird zwischen Flach- oder Tiefgründung unterschieden. Beim Ersteren wird das Gebäudegewicht gleichmässig und grossflächig auf den Boden verteilt. Bei der Tiefgründung werden aufgrund schlechten Untergrunds - wenn dieser in den oberen Schichten zu weich oder zu wässrig ist - Pfähle in tiefere Erdschichten eingebohrt.
Für eine Beurteilung des Untergrunds werden Geologen benötig. Diese eruieren unteranderem mittels lokalen Sondagen den Bodenaufbau, die Beschaffenheit der Bodenart und deren Wasserdurchlässigkeit. Das Resultat, ob der Boden aus bindigem oder nicht bindigem Material, aus Felsen oder aus organischen Stoffen besteht, beeinflusst in erheblichem Masse die statischen Berechnungen und die Wahl des Fundamenttyps. Es können auch Massnahmen gefordert werden den Boden mit einem Materialersatz zu verbessern, wenn eine zu geringe Tragfähigkeit oder aufgrund schlechter Wasserdurchlässigkeitsverhalten festgestellt wird.
Fundamenttypen
Bei den Fundamenten wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden.
Einzel- oder Punktfundament, etwa als Stützenfundament bei Unterständen oder Balkone. Oft werden Punktfundamente als Ergänzung zu anderen Fundamentarten genutzt wie beispielsweise als Verstärkung bei Stützen in grossen Räumen oder bei besonders schweren einzelnen Bauteilen.
Streifenfundamente werden verwendet um die tragenden Wänden entlang der Raumabwicklung auf einer geringen Fläche abzufangen. Zum Einsatz kommt diese Art beispielsweise auch in Kellern mit Naturboden, wenn keine flächige Bodenplatte gebaut wird.
Plattenfundamente, meist als Bodenplatte bezeichnet, sind die gängigste Art der Fundierungen eines Hauses. Die Lasten werden grossflächig verteilt und es wird zugleich eine gleichmässiger, «dichter» Abschluss zum Erdreich ausgebildet.
Schichtaufbau
Egal welcher Fundamenttyp, wichtig ist ein frostsicheres Fundament. Insbesondere bei Gebäuden oder Nebenbauten ohne Unterkellerung muss diese gesondert berücksichtigt werden. Als einfache Faustregel kann 1/10 der Höhe über Meer in Zentimeter als Mindesttiefe angenommen werden. Bei einem Haus auf 900 Meter über Meer sind es somit 90 cm. Im Allgemeinen sollte es aber nicht weniger als mindestens 80 cm sein. Gefrierendes Wasser unterhalb eines Fundaments kann aufgrund der starken Ausdehnung von Eis zu erheblichen Schäden führen.
Auf der Aushub- oder Baugrubensohle folgt als erstes eine meist 5 cm starke Sauberkeitsschicht aus Magerbeton, Sand oder Kies.
Je nachdem was für ein Raum über der Bodenplatte vorgesehen ist, ob Keller oder Zimmer, ist eine Perimeterdämmung, eine Wärmedämmung unter Terrain, zu verlegen. Diese muss sowohl der Feuchtigkeit sowie dem Druck widerstehen können, wenn ein ganzes Haus auf dem Material steht. In vielen Fällen kommt XPS, extrudiertes Polystyrol, zum Einsatz. Alternativ können auch Foamglas (Schaumglas-Schotter) welches zugleich Wasserdurchlässig ist, PIR oder PUR (Hartschaumplatten) oder Schüttungen aus Blähton verwendet werden.
Ein Vlies oder eine PE-Folie trennt dann die Dämmebene.
Darauf folgt dann die Fundament-/Bodenplatte mit der entsprechenden Armierung um den Übergang vom Erdreich zu den darüberliegenden Räumen zu bilden.
Auf den Bodenplatten wird der Bodenaufbau erstellt. Je nach Raumnutzung ist eine zusätzliche Feuchtigkeitssperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich notwendig. Danach können Dämmungen, Überzüge oder Unterlagsboden, Fussbodenheizungen und der fertige Bodenbelag verlegt werden.
Quellen
- Bild Archfinder